Das war der Ironman 70.3 St. Pölten - Teil 1

Der Ironman 70.3 in St. Pölten ist geschlagen. Bei sommerlichen Temperaturen ging der Triathlon am Sonntag, den 27. Mai, über die Bühne. Über 3.000 Athletinnen und Athleten absolvierten die faszinierende Strecke und zeigten in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen ihr Bestes. Unter ihnen auch das SPORT.LAND.Niederösterreich Ironman Finishline-Team 2018. Nach Monaten der Vorbereitung war der Tag X gekommen. Wie es unserem Team bei dem einzigartigen Sportevent ergangen ist und, ob die persönlichen Ziele erreicht wurden, lest ihr hier:

Markus Zimmel: Das gesamte Wochenende war sehr aufregend. Der Sonntag aber war ein schöner, genialer Tag. Vom Start an habe ich versucht den Wettkampf, mehr oder weniger, zu genießen. Das Schwimmen verlief sehr gut, obwohl ich kurz meinen Zeitmess-Chip verloren hatte. Beim Radfahren versuchte ich dann locker zu bleiben und nicht zu schnell zu fahren, um Kraft fürs Laufen zu sparen. Der Abschluss bei meiner liebsten Disziplin, dem Laufen, war dann schon etwas hart, aber mit der Unterstützung am Streckenrand dann doch ein würdiger Abschluss des Wettkampfs. Der Lauf über die Finishline ist unbezahlbar! Vorgenommen hatte ich mir 5:45 Stunden, bei Blick auf die Uhr standen da 5:46 Stunden – somit Ziel erreicht, obwohl ich nach der ersten Laufrunde bei den heßen Temperaturen die Zeit bereits abgehackt hatte. Danke für das Erlebnis Ironman 70.3 St.Pölten und ich denke, dass es nicht mein Letzter gewesen ist. Vor allem habe ich viele nette und tolle Sportler in diesem gemeinsamen Projekt kennenlernen dürfen!

Erwin Dvorak: Kaum endet meine Reise mit dem Zieleinlauf beim Ironman St.Pölten, schon beginnt sie für die nächsten 10 Kandidaten beim Gewinnspiel vom Sportland Niederösterreich. Auch für sie wird dieses Jahr so rasch vergehen, dass man sich öfters denkt, wo ist nur die Zeit hingekommen. Lag das am vielen Training? Endlich war der Tag X gekommen und er begann schon relativ zeitig. Viel geschlafen habe ich nicht, denn am Vorabend musste ich mir natürlich noch das Champions League Finale ansehen. Der Wecker klingelte pünktlich um 04:28 Uhr und nach dem Frühstück machte ich mich mit meiner Frau Marion Richtung NV-Arena auf. Zum Glück brauchen wir dafür keine 15 Minuten. Als erstes ging es nochmals in die Wechselzone um die letzten Handgriffe zu erledigen. Die Luft am Rad wurde nochmals überprüft, die Verpflegung versorgt und die Säckchen für die Wechsel gefüllt. Dafür hatte ich extra einen Schummelzettel dabei. Nachdem alles erledigt war, begab ich mich mit Marion zum Schwimmstart um den Profis nochmals auf die Finger zu sehen. Um 07:30 Uhr (25 Minuten vor meinem Start) schlüpfte ich dann in meinen Neo und plötzlich kam auch etwas die Nervosität. Im Startbereich war ich dann auch noch mit Gernot und Markus vom Finishline-Team und unsere Startzeit rückte immer näher. Dann kam endlich die Startfreigabe für unseren Block. Man wünschte sich noch schnell alles Gute, denn ab jetzt war man auf sich alleine gestellt. Mit dem Sprung vom Steg begann also meine erste Mitteldistanz. Im Wasser fühlte ich mich sofort wohl und ich konnte meinen Rhythmus ohne Probleme finden. Es fühlte sich richtig gut an, keine 10 Berührungen mit anderen Sportlern auf der gesamten Schwimmstrecke. Beim Wechsel in den Ratzersdorfer See konnte ich auch Marion erkennen, die mich anfeuerte und fotografierte. Den Fotos nach muss es echt Spaß gemacht haben, denn ich habe immer ein Lächeln im Gesicht. Auch im zweiten See fand ich mich gleich zurecht und kam nach exakt 39:05 Minuten aus dem Wasser. Das hätte ich 10 Monate vorher nie gedacht, denn da konnte ich noch keine 25m durchkraulen. In der Wechselzone verbrachte ich dann 4:09 Minuten und so konnte ich meine erhofften 45 Minuten bis zum Aufsteigen aufs Rad etwas unterbieten. Am Rad wollte ich eigentlich nicht zu schnell starten um nicht gleich zu viel Kraft zu verbrauchen. Im Wettkampfmodus fällt das aber extrem schwer und die S33 unterstützt einen da nicht wirklich. Am ersten Anstieg nach Krustetten ging es mir total gut und ich freute mich meine Nachbarn und einen Arbeitskollegen zu sehen. Das motiviert eben total! Entlang der Wachau hatte ich etwas Zeit und dachte so über die letzten Monate nach und schon bog ich Richtung Gansbach ab. Dort erwarteten mich die ganze Familie und einige Freunde. Ich freute mich total sie zu sehen. Das beflügelte mich und auch dieser Anstieg machte mir nichts aus. Endlich oben angekommen konnte ich schon meine ersten Fans erkennen - kaum zu überhören und zu übersehen mit dem extra angefertigten Transparent. Sie feuerten mich lautstark an und das beflügelte mich wieder. Das Lächeln in meinem Gesicht ist immer noch da! Kurz nach Gansbach begannen dann meine Waden etwas zu zwicken und ich befürchtete Schlimmeres dann beim Laufen. Der Anstieg in Obritzberg war mir dann schon egal, denn ich wusste, ich habe die Radstrecke fast geschafft. Nach 2 Stunden und 53 Minuten war ich wieder zurück bei der NV-Arena. Ich war um über 15 Minuten schneller, als ich mir vorgenommen hatte. Hatte ich zu viel riskiert? Der Umstieg vom Rad zum Laufen dauerte dann keine 3 Minuten bis ich mich auf der Laufstrecke befand. Mittlerweile war es 11:45 Uhr und die Sonne brannte so richtig vom Himmel. Ich hatte mir eine Pace von 5 Minuten vorgenommen, also den Halbmarathon in 1 Stunde 45 Minuten. Dass das Laufen heute meine schwierigste Aufgabe sein würde, hätte ich nicht erwartet. Ich kämpfte mich von Labstation zu Labstation und war jedes Mal froh, wenn ich sie erreicht hatte. Dann war sie endlich da! Die Finishline! Alles drehte sich nur um sie! Ich freute mich wieder meine gesamte Familie auf der Tribüne zu sehen. Sie schrien mir wieder zu! Ein gewaltiges Gefühl! Ich hatte es geschafft! Nicht nur ich, sondern auch meine Family. Vor allem meiner Frau Marion, bei der ich mich nochmals für alles bedanken möchte. Trotz der Hitze konnte ich den Halbmarathon in 1:45:54 beenden. Meine Zielzeit beträgt 5 Stunden 25 Minuten und 35 Sekunden. Wahnsinn! Ich bin überwältigt. Meine angepeilte Zielzeit habe ich um 20 Minuten unterboten. Herzlichen Dank an das gesamte Team vom SPORT.LAND.Niederösterreich für die Teilnahme an diesem besonderen Event.

Gernot Ruthner: Alles begann vor zwei Jahren mit dem Gewinnspiel auf Facebook vom SPORT.LAND.Niederösterreich! Zuerst die Freude darüber überhaupt dabei zu sein, ohne zu wissen was es bedeutet, sich für eine Triathlon (Halbdistanz) vorzubereiten. Als Läufer und Radfahrer hieß es zuerst einmal vernünftig „schwimmen zu lernen“, aber nach einigen Einheiten war für mich klar, ich werde die 1900 Meter halt im Bruststil schwimmen, aber jeder der mich kennt weiß, dass ich mich damit nicht zufrieden gebe! Also habe ich viele Schwimmkilometer abgespult - Technik, Wasserlage und gefühlt 1000 andere Dinge, auf die ich achten muss um nicht zu Ersaufen (mit zwischenzeitlicher Fragestellung nach meiner persönlichen Unfähigkeit), gelernt! Ja und was soll ich sagen: ich kraule die 1900 Meter mittlerweile recht ordentlich durch! Nach guten Trainingsfortschritten auch beim Laufen und am Ergometer passierte mir Ende Februar 2017 leider ein Unfall, bei dem ich mir einen Finger abtrennte und die Ernüchterung 2017 beim Ironman 70.3 St. Pölten nicht antreten zu können. Das SPORT.LAND.Niederösterreich setzte sich doch dafür ein, dass ich einen Startplatz für 2018 bekomme. Am 27. Mai war es dann endlich soweit, ich konnte endlich starten: Es war angerichtet, perfektes Wetter vorhergesagt und die Form sollte auch stimmen! Als Resümee zum Ablauf des Wettkampfes „NICHT MEIN BESTER TAG“! Nach Krämpfen schon beim Schwimmen und einer passablen Leistung auf der Radstrecke wurde der Halbmarathon leider zur echten Härteprüfung für mich - erste Krämpfe schon bei Kilometer 1, die nach 10 Kilometer keinen normalen Schritt mehr zuließen! Als ich dann nach 6:30 Stunden die Ziellinie überquerte und mich meine Familie empfing, überwog zuerst die Enttäuschung an meiner geplanten Zielzeit von 5:45 doch deutlich gescheitert zu sein, aber nach der ersten Enttäuschung bin ich doch sehr stolz darauf gefinisht und nicht aufgegeben zu haben! Danke nochmals SPORT.LAND.Niederösterreich für das coole Package und die Möglichkeit in St. Pölten zu starten.

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