Thomas Günther: Langsam wird es ernst - der Wettkampftag naht!

Für unser Ironman Finishline-Team wird es ernst! Der Ironman kommt mit großen Schritten näher. Da unser Team nun vollkommen ins Training vertieft und die Zeit knapp ist, hat sich Thomas Günther, der Trainer des Ironman Finishline-Team, dem Blog gewidmet. 
 Wie läuft das Training der Triathleten derzeit ab? Worauf wird der Fokus gelegt? Welche Rolle spielt die Regeneration in der jetztigen Phase? All diese Fragen und viel mehr beantwortet Thomas im nachfolgenden Beitrag.




Die Athleten des SPORT.LAND.Niederösterreich Ironman Finishline-Team befinden sich mitten in der Speziellen Vorbereitungsperiode (SVP). Diese Periode ist wohl die intensivste und belastendste aller Phasen in der Vorbereitung auf den Ironman 70.3. Die in den letzten Monaten erworbene Grundlagenausdauer wird nun umgesetzt; sie dient als Basis für den Formaufbau, also Ausprägung der wettkampfspezifischen Leistung. In den nächsten Wochen werden die Intensitäten deutlich steigen, oft noch bei anhaltend hohen Trainingsumfängen. Gegen Ende der SVP reduzieren sich dann die Umfänge, um die Regeneration zwischen den hoch intensiven Trainingseinheiten nicht zu kurz kommen zu lassen.

Trainingsinhalte, wie extensive und intensive Intervalle, stehen derzeit auf der Tagesordnung der Athleten sowie Tempotraining und Einzelbelastungen weit über der Wettkampfdistanz der einzelnen Disziplinen. Das Schwimmtraining wird durch extensive Intervalle im Bereich der angestrebten Wettkampfgeschwindigkeit bestimmt. Die in den Wintermonaten erlangten, technischen Fähigkeiten werden nun so gut es geht verwertet, um auch bei hohen Schwimmgeschwindigkeiten technisch sauber - und somit möglichst kraftsparend - zu schwimmen. Auch das Freiwassertraining wird langsam aber sicher ein Thema - bald werden die St.Pöltner Seen wieder von mutigen Triathleten durchpflügt.

Für die Triathleten heißt es, nach wie vor, rauf aufs Rad und Kilometer abspulen. Die Radumfänge erreichen ihren Höhepunkt und werden mit Tempo- und Berg-Intervallen gefüllt. Auch bei Laufeinheiten wird es interessanter. Die Halbmarathon-spezifische Vorbereitung beginnt und auch hier kommt man nicht an Intervallen vorbei. Wenn nicht schon längst passiert, steigt die Anzahl der wöchentlichen Koppeleinheiten - vor allem der Wechsel vom Rad zum Laufen muss geübt werden. Die Radeinheiten werden immer öfter mit kurzen bis mittellangen Läufen kombiniert bzw. beendet, um die Umstellungsfähigkeit des Körpers zu trainieren. Vor allem das "Öffnen" der Hüfte und im Bereich des Brustkorbes spielt eine entscheidende Rolle für die Lauftechnik.

Natürlich kann nicht täglich intensiv trainiert werden - die richtige Mischung macht's! Intensive Einheiten beeinflussen die Grundlage negativ bzw. schmälern diese.

Der Hauptteil des Trainings besteht somit nach wie vor aus grundlagenorientierten, eher lockeren Einheiten. Weiterhin wird mindestens einmal pro Woche ausschließlich im untersten Grundlagenbereich belastet, um die Grundlage zu stabilisieren. Mehr als zwei bis drei stark belastende Einheiten pro Woche werden nicht absolviert, wobei die Anzahl und Auswahl der Sportart für die intensiven Einheiten stark von dem Stärken-Schwächen-Profil des jeweiligen Athleten abhängig ist. Unabhängig vom Ausmaß und der Art der intensiven Trainingseinheiten kann man jedoch festhalten, dass sie die Athleten fordern - sie erfordern ein hohes Maß an Motivation und Disziplin. Ebenso darf die Regeneration nicht zu kurz kommen, also muss auch für Entspannung Zeit bleiben.

Nun wird das Timing der Trainingseinheiten immer wichtiger - der Zeitplan der Athleten somit immer straffer. Eine Herausforderung für nahezu jeden Hobbyathleten sowie für deren Umfeld (Familie, Freunde,..). Auch für Athletiktraining muss Zeit reserviert werden, um Verspannungen, Dysbalancen und daraus folgende Verletzungen zu vermeiden. Denn ein Ausfall so kurz vor dem Ziel wäre undenkbar.

Das Triathlon-Training ist zum einen sehr individuell - abgestimmt auf das Profil des Athleten - und zum andern abwechslungsreich und umfassend. Der Körper wird für den Wettkampf geformt - die erlangte Form spiegelt sich in den Leistungen und der Gedanken/Psyche wieder.
Am Ende der speziellen Vorbereitungsperiode werden es unsere Finishline Athleten kaum erwarten können und stolz von sich geben: "Wir sind top vorbereitet, der IM 70.3 kann kommen!"

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