Thomas Punz: Richtige Triathleten werden im Winter gemacht!


Der Winter zieht langsam herein und somit auch Kälte, Nässe und Dunkelheit.

Da ich vom Laufsport zum Triathlon gekommen bin, ist das Lauftraining bei diesen Bedingungen nichts Neues für mich und macht mir eigentlich sogar Spaß. Ich mag es, wenn nur die Hartgesottenen und Ehrgeizigen bei Minusgraden und Schneefall trainieren und man die anderen Verrückten, denen man auf seiner Hausrunde begegnet, auf einer Hand abzählen kann. Meist denkt man sich zu Beginn des Trainings, dass man bei so einem Wetter nicht mal den Hund vor die Tür setzen würde, aber spätestens nach fünf Minuten, wenn einem langsam warm wird, ist man sehr glücklich darüber, dass man sich überwinden konnte und kann wirklich stolz auf sich sein. Außerdem reichen selbst bei klirrender Kälte oft zwei bis drei Schichten und es wird einem kuschelig warm. Im Sommer bei brütender Hitze ist irgendwann Schluss mit Ausziehen und man muss die Hitze einfach ertragen. Da bevorzuge ich persönlich den Winter mit all seinen Facetten.

Als Triathlon-Neuling kommen für mich nun aber auch noch die Sportarten Radfahren und Schwimmen dazu. Hier habe ich schon selbst erfahren dürfen, dass es im Winter perfekte Ausweichmöglichkeiten gibt: Beim Schwimmtraining heißt es nun statt See, Killerfischen und Neopren, Hallenbad, Frühschwimmen und die ein oder anderen Kung Fu Einlagen. Fliegende Ellbogen und Fußtritte gehören beim Kampf in der und um die Schwimmbahn einfach dazu. Wenn man es aber um 5:30 Uhr aus dem Bett und in die Badehose schafft, um 6:20 Uhr das Techniktraining im Schwimmbad aufnimmt und um 7:30 Uhr halb abgesoffen in die Dusche stapft, dann hat man es tatsächlich in den elitären Kreis der Triathleten geschafft.

Auch beim Radfahren kann man, wenn es draußen zu kalt oder zu glatt ist, auf das Ergometer oder - noch besser - auf die „Walze“ ausweichen. Beim Walzentraining wird das eigene Rad mit wenigen Handgriffen in eine Rolle eingespannt und schon kann es bei perfekter Sitzposition im Wohnzimmer oder Keller losgehen. Verrückt! Ganz trendige Ehrgeizler haben spezielle Walzen, wo man diverse Strecken nachfahren und sogar virtuelle Radrennen gegen andere Durchgeknallte bestreiten kann. Mir persönlich gefällt das Walzenfahren, da man keine anderen, realen Verkehrsteilnehmer zu befürchten hat, die einem oft das Leben schwer machen. Nur an die 50 Liter Schweißverlust bei einer Stunde Indoor-Radeln muss ich mich noch gewöhnen.

Alles in allem bevorzuge ich das Training im Winter. Wenn die Motivation mal nachlassen sollte, muss man sich nur immer wieder einreden, dass richtige Triathleten im Winter gemacht werden. Danke fürs Lesen, aber ich muss jetzt trainieren... ;)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Anita Schoderbeck: Triathleten on tour

Ironman Finishline-Team: Es wird ernst!

Das war der Ironman 70.3 St. Pölten - Teil 2