Christian Bruckner: Verletzungen verändern die Sichtweise

Nach einer langen, erfolgreichen Triathlon Saison mit einigen Highlights, wie dem Sieg beim Socialman Extremtriathlon quer durch Österreich oder der erfolgreichen Qualifikation für die Ironman 70.3 WM nächstes Jahr in Südafrika, war eigentlich gerade Off-Saison. Nichtsdestotrotz mache ich auch in dieser Zeit Bewegung, einfach weil ich es gerne mache, besonders in der Natur. 

...so auch an jenem Samstag vor über 6 Wochen. Ich schnürte wie so oft meine Laufschuhe und lief mich locker ein. An einer Wiese machte ich ein Techniktraining mit Lauf ABC Übungen. Ein paar Jungs spielten Fußball. Da einer kurz weg musste, fragten sie mich, ob ich schnell aushelfen könnte. Nach mehrmaligen Bitten lies ich mich überreden und spielte mit. Keine 15 Minuten später machte ich einen langen Schritt mit gestrecktem Bein und Drehung - eine fatale Bewegung wie sich später herausstellte. Im Rettungswagen in Richtung Unfallkrankenhaus dachte ich mir noch: „So schlimm wird es schon nicht sein! Wirst sehen, in ein paar Tagen geht wieder alles.“

Doch dann kam alles ganz anders! Knorpelabsplitterung, Meniskuseinriss, Kreuzbandriss und Seitenbandzerrung - so die vernichtende Diagnose nach der MR-Untersuchung. Die erste OP war dann gleich am übernächsten Tag. Zwei Tage später durfte ich das Krankenhaus endlich verlassen und es begann sofort der erste Teil der Reha: Lymphdrainagen, aktive Bewegungsschiene, Laser, Unterwassergymnastik und Physio standen am Tagesprogramm. Für sechs Wochen wurden mir Krücken mit minimaler Belastung verordnet, damit sich der fehlende Knorpel mittels Mikrofrakturierung neu entwickeln konnte.

Nun liege ich nach der zweite OP wieder im Krankenhausbett und schreibe diese Zeilen. Die Kreuzband- und Meniskus-OP ist gut verlaufen. Jetzt beginnt der lange, steinige Weg zurück. In dieser schwierigen Zeit bin ich für die tolle Unterstützung meiner Frau Evelyne und meiner Tochter Emilia besonders dankbar. Ohne sie würde ich die einfachsten Dinge des Alltages nicht schaffen. Um die Ziele, die meiner Meinung nach sehr wichtig sind, nie aus den Augen zu verlieren, habe ich sie schriftlich festgehalten. Derzeit ist es für mich vor allem wesentlich, positiv zu denken, ausreichend zu regenerieren und stets auf meinen Körper zu hören. Ich möchte auf jeden Fall wieder in mein gezieltes Training zurückkehren und ohne Beeinträchtigung meinen geliebten Sport ausüben.

Für das Projekt Ironman 70.3 St. Pölten 2018 wird es sich vermutlich nicht ausgehen, aber es gibt ja auch das Jahr 2019.

Infos auch auf meiner FB Seite: www.facebook.com/sportingchristianbruckner/

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